Robert Jütte
Die Geschichte der Sinne zu erzählen, bedeutet demnach auch Auskunft darüber zu geben, auf welch unterschiedliche Weise im Laufe der Jahrhunderte, im Wandel der Ges ellschaften und ihrer Kulturen über die Sinne gesprochen wurde, und wie sich mit dem verändernden Interesse an den Sinnen zwangsläufig die Art ihrer Untersuchung wandelte. Die Sinneswahrnehmung an sich und das Reden über sie sind eben zwei verschiedene Dinge, und ob sie gar nur die zwei Seiten ein und derselben Medaille sind, ist nach diesem Buch mehr als zweifelhaft.
Robert Jüttes Buch ist nicht nur eine faszinierende Geschichte der langen, vielgestaltigen Beschäftigung mit den Sinnen von der Antike bis zur Gegenwart, sondern zudem eine überaus kenntnisreiche Darstellung der Geschichtlichkeit unserer Sinne, ihrer großen – durchaus wechselnden – Wertschätzung, sowie ihrer jeweiligen sozialen Gebrauchsweisen. (2014)