Die wichtigsten Haptik-Grundaussagen

Eine Amöbe hat Tastsinn

Der Tastsinn ist der erste aller Sinne in der Evolution

Der Einzeller verfügt über einen Tastsinn, so wie die Forschung von Prof. Dr. Martin Grunwald schon 2009 mit dem Glaskratzer-Experiment bestätigte. Die Amöbe befühlt neugierig den Glaskratzer.

Der Embryo fühlt ab der 7.Woche

Der Tastsinn ist in der embryonalen Entwicklung der erste Sinn.

Er entsteht in der 7. Woche. Damit sind alle ersten synaptischen Verbindungen im Gehirn alle Tastsinn geprägt.

Unsere Haut ist groß und schwer

Die Haut ist unser größtes Organ

Von Kopf bis Fuß Haut. Die Haut eines Erwachsenen wiegt im Durchschnitt 13 kg. Sie bedeckt circa 1,65qm. Wenn bei Kindern 5% verletzt sind, wird es lebensgefährlich, bei Erwachsenen ab 20%. 50% sind tödlich. Die Haut entsteht in der Entwicklung aus der gleichen Zellschicht, deshalb sind Haut und Gehirn immer direkt miteinander verbunden.

Wir fühlen mit dem ganzen Körper

Der Tastsinn ist der einzige Ganzkörpersinn

Wir fühlen mit dem ganzen Körper. Fast alle Organe außer Gehirn fühlen permanent. Sie senden und empfangen Informationen, die uns am Leben erhalten sollen. Sie können sich die Augen, die Ohren, den Mund und die Nase zuhalten, aber nicht den Tastsinn.

Was wir fühlen ist immer wahr.

Der Tastsinn ist immer Wahrheit

Der Mensch kann sich versehen und verhören, aber nie verfühlen. Man traut den Augen und Ohren schon mal nicht, aber dem Tastsinn immer. Was wir anfassen und körperlich erleben, ist für uns immer Wahrheit. Das gilt übrigens auch für Riechen und Schmecken.

Nur der Tastsinn ist bei komplett Verlust tödlich

Der Tastsinn ist der einzig existenzielle Sinn

Der Mensch kann blind oder/und taub werden. Trotzdem kann er leben. Der Mensch kann den Geruchs- oder/und den Geschmack völlig verlieren und trotzdem leben. Genau genommen, könnte der Mensch alle diese 4 Sinne völlig verlieren und trotzdem leben. Der Komplettverlust des Tastsinn bedeutet immer den Tod.

Wir brauchen Berührungen zum wachsen und gedeihen

Zuwenig Berührungen und das Baby stirbt

Ohne Berührung, was in der Totalen gar nicht geht, stirbt das Baby in den ersten 6 Monaten. Friedrich II. soll im 13. Jahrhundert Kinder isoliert haben, um die Ursprache zu erforschen. Die Kinder wurden versorgt, aber nicht liebkost und kein Wort gesprochen. Mit dem Ergebnis, dass die Babys alle gestorben sind. Die Waisenkinder zur Zeit von Ceausescu in Rumänien wurden auch sehr spärlich versorgt, mit dem Ergebnis, dass viele Kinder gestorben sind und die Überlebenden sozial und körperlich behindert wurden.

Der Körper erzeugt unsere Emotionen

Ohne Körper kein Gefühl

Gefühle entstehen durch Fühlen, durch körperliches Empfinden. So hat man Wut oder Schmetterlinge im Bauch, oder die Nackenhaare stellen sich auf, die Beine gehen einem weg, die Angst fährt einem in die Glieder oder es wird warm ums Herz. Was der Volksmund schon lange ausspricht, ist von der Wissenschaft bewiesen. Gefühle und Emotionen sind an verschiedenen Stellen in verschiedenen Intensitäten zu Hause. Deshalb, ohne Körper – kein Gefühl.

Die Haut ist der Ursprung aller Sinne

Der Hautsinn ist der Hauptsinn

Die Haut hat innen wie außen Tastsinn. Im Laufe der Evolution hat die Haut sich zum Überleben besondere Fähigkeiten entwickelt. Zuerst den Riechsinn, dafür brauchen wir unsere Schleimhaut. Dann der Geschmackssinn – auch da ist es die Schleimhaut. Der Geschmack basiert übrigens zu 60% aus dem Geruch. Dann das Gehör – wir hören mit dem Trommelfell. Und zum Schluss der Sehsinn. Das Auge besteht aus vielen Hautschichten von der Bindehaut bis zur Regenbogenhaut. Alle Sinne basieren auf dem Hau(p)tsinn.

Sex ist ohne Tastsinn unmöglich

Heißes Thema. Und wir Haptiker scheuen uns, die wissenschaftliche Haptik in die Nähe des Sex zu bringen. Aber Fakt ist Sex, egal ob mit Partner(n) oder alleine kommt letztendlich ohne Tastsinn nicht zum Höhepunkt. Ohne körperliche Empfindungen findet die Lust nicht Ihren Weg zum Gipfel.

Wer der Körper nichts fühlt, kann der Geist nicht denken

Ohne Tastsinn kein Bewusstsein

Antonio Damasio hat in seinem Buch „Wir denken, was wir fühlen“ beschrieben, dass der menschliche Geist aus ist, wenn der Körper unter Vollnarkose ist. Das bedeutet, dass unser Geist nur denken kann, wenn unser Körper bei Bewusstsein ist. Ohne Körper ist Denken nicht möglich und der Körper ist der Tastsinn.

Embodiment - Die Kunst Haltung zu bewahren

Deine Körperhaltung bestimmt dein Denken

Embodiment – man redet von einer Wechselwirkung von Körper und Geist. Wenn man aber weiß, dass der Mensch keine 5% seiner Entscheidungen bewusst trifft und wenn man die Erkenntnisse von John Bargh (Priming) kennt, dann weiß man, dass der Körper den Geist mehr beeinflusst als umgekehrt. Lernen Sie, Ihren Körper zu steuern und mit der gewünschten Energie zu beleben.

Der Mensch lernt am besten durch körperliche Erfahrungen

Haptisches Lernen

Der Mensch lernt durch seinen Körper. Dieses Bild aus dem Buch von Prof. Frederic Vester „Denken, Lernen und Vergessen“ war 1985 meine Initialzündung. Den Kunden nicht bereden, sondern begreifen lassen. So wurde die erste Haptische Verkaufshilfe erfunden, um die unsichtbare Ware Versicherungsschutz begreifbar zu machen. Mit enormen Erfolgen. Wenn man etwas schnell und nachhaltig lernen will, dann geht das am besten über fühlen, anfassen und begreifen.