Kaum zu glauben, aber wahr
Chirurgen in aller Welt haben bis in den 80er Jahre hinein, Babys und Kleinkinder ohne schmerzlindernde Betäubung operiert, weil Sie tatsächlich dachten, dass Babys und Kleinkinder den Schmerz noch nicht fühlen könnten. Wie verrückt muss man dafür sein? Übrigens Beschneidungen an Jungen und Mädchen werden heute noch ohne Betäubung durchgeführt.
Ja, das ist das Verrückte und historisch bedingte am Tastsinn. Was halt immer da, ist merkt man nicht. So ist es auch mit dem Tastsinn. Jedes neue Fühlerlebnis wird sofort registriert. Zum Beispiel ich ziehe mir die Schuhe an, dann fühle ich meine Schuhe. Bleibt dieses Gefühl der Schuhe konstant, verblasst die bewusste Wahrnehmung relativ schnell und – es wird immer nur das stärkste Haptische Gefühl wahrgenommen. Der Tastsinn ist überwiegend unbewusst und er ist immer präsent, deswegen vergisst man ihn leider nur zu schnell. Und die Kirchen und die Öffentlichkeit haben den Tastsinn in den letzten 2000 Jahren systematisch diskriminiert. Wollust, Völlerei und Sexualität wurden religiös motiviert verpönt. Dazu später einmal mehr.
Tatsache: Jedes Lebewesen hat Tastsinn, solange der Körper lebt. Und der Tastsinn entsteht beim Menschen schon in der 8. Schwangerschaftswoche. Und das Baby kann schon im Mutterleib sehr empfindlich fühlen.
Es bleibt für mich völlig unverständlich, dass die Ärzte, Chirurgen und Menschen tatsächlich denken konnten, dass ein Baby und Kleinkind noch nicht fühlen kann. Sie hätten nur mal mit eine Feder den Körper berühren müssen und auf eine Reaktion warten müssen. Wie kann man dann stechen und schneiden und sich wundern, dass das Baby schreit. GRRRRR.