seit ewigen Zeiten, zumindest in den Medien.
Zum Beispiel: In den Tagesthemen um 23:00 sprach die Nachrichtensprecherin von “Haptisch veranlagten Menschen” und Peter Kraus vom Cleff vom Rowohlt-Verlag sprach von der Haptik beim Umblättern eines Buchs.
Vor 20 Jahren wussten nur ein paar Spezialisten was Haptik ist und gestern 2mal in den Nachrichten, das ist genial.
Und was war der Anlass – Steve Jobs präsentierte das neue ipad und die ganze Welt war darauf gespannt. Obwohl microsoft, Asus, Sony und HP schon vor längerer Zeit Touchbooks vorgestellt haben, hat apple es wieder geschafft, es zu präsentieren als ob Moses vom Berg Sinai mit den 10 Gebote vor´s Volk tritt.
In meinem Buch “Haptisches Verkaufen” habe ich schon 2003 den Tablet-PC´s als Trend angesagt, aber die Technik war noch nicht soweit und Tablet ist nun wirklich kein attraktiver Name. Aber jetzt nach dem iphone ist für mich klar 2010 wird der Durchbruch für ipad oder islate werden und warum wegen der faszinierenden Technik und der Haptischen Umsetzung.
Der Sprecher von Rowohlt hat jedoch nicht wirklich verstanden, was da gerade läuft, oder ich habe in falsch verstanden. Er sprach davon, dass viele Menschen nicht auf die Haptik ein Buch umzublättern verzichten wollen. Das hört sich an, als ob das alte Buch Haptisch wäre und das ipad nicht.
FALSCH – eben weil das ipad Haptisch toll ist, genau aus diesem Grunde sind viele Menschen bereit die Haptik des Umblättern zu tauschen gegen die Haptik ein ipad in den Händen zu halten und zu bedienen.
Das zeigt, dass einige zwar mittlerweile den Begriff kennen, aber nicht wie Haptik funktioniert. Ich möchte es anhand des iphone erklären, da ich das ipad noch nicht in Händen hatte.
Buch und iphone oder ipad haben eins gemeinsam – Das in die Hand nehmen, das Be-sitzen. Das in die Hand nehmen, beruhigt unsere Grundängste, wer Besitz hat, hat Vorteile und es wird der Greifreflex bedient, dadurch haben wir Halt.
Das ipad befriedigt aber im Gegensatz zum Buch unsere Neu-Gier. Das neue reizt uns immer, das befriedigt den Jäger und Sammler in uns und wir hoffen instinktiv uns durch das unbekannte Neue einen evolutionären Vorsprung zu verschaffen. 1:0 für ipad.
Wenn die Hand-Habung (in der Hand haben) angenehm ist und iphone und ipad haben extra Handschmeichler-Charakter und wenn der Gebrauch, dann auch noch attraktiv ist, dann gewinnt das Neue über die Gewohnheit. Mit den Fingern die Seiten umschlagen, vergrößern mit zwei Fingern, verkleinern mit Fingertipp kopieren und einfügen alles mit den Fingern, also wenn das keine Haptik ist, was denn dann? 2:0 ipad.
Viele Funktionen in einem – ein Buch ist , Verzeihung, nur ein Buch, früher haben die echt noch gerochen oder gestunken, das wäre noch eine Möglichkeit, die Cover waren toll oder Relief oder Leder, Goldschnitt, das Papier war besonders. Soll bedeuten Bücher, die überleben wollen, müssen besonders werden, edel, damit das Geltungsbedürfnis positiv angesprochen wird. Oder glauben Sie, dass irgendeiner zu seinem freund oder Freundin sagt. “Schau mal, was ich mir für ein tolles Buch gekauft habe.” Oder umgekehrt: ” Wow, was hast Du denn da, ein Buch, klasse, zeig mal.” Und jetzt denken Sie mal bitte an ein ipad – 3:0.
Ach übrigens – Ich bekomme keine Provision von apple, das ist auch so meine Überzeugung. Wir werden sehen, was kommt.
Auf jeden Fall Danke für diese Entwicklung, dadurch weiß bald jeder, was Haptik ist und ich bin dann nicht mehr der Don Quichote gegen die Windmühlen, sondern eben voll im Trend. Das macht mich schon glücklich nach über 20 Jahren Pionierarbeit.